Wie kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Sierndorf?

Im Folgenden wollen wir darstellen, warum es eigentlich in unserer Marktgemeinde zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr kam. Da die Daten und Namen aus ziemlich alten Schriften herausgelesen wurden, wollen wir uns hier entschuldigen, sollten diese nicht ganz der Wahrheit und richtigen Schreibweise entsprechen. Die folgenden Zeilen wurden Wort für Wort übernommen, wodurch diese natürlich nicht den heutigen grammatikalischen Anforderungen entsprechen können.

Die Bekämpfung der Feuer war von jeher sehr schwer, denn es gab keine Feuerlöschgeräte. Das Wasser musste in Wassereimern weitergegeben und an das Feuer herangebracht werden. Dazu waren die Häuser mit Stroh gedeckt. Feuerleitern waren zwar an den Häusern angebracht, Feuerhaken und Löscheimer jedoch in der Feuerhütte aufbewahrt. Darüber finden sich folgende Aufzeichnungen:
Im Jahre 1743 ist zweimal in hiesiger Gemeinde Feuer ausgebrochen. Das erste Mal bei dem Zimmermeister und ist dieselbige Seiten bis auf das Beinhaus abgebrunnen. Innerhalb 8 Wochen in dem nämlichen Jahre ist es bei dem Schneider seinen Haus ausgekommen und ist diese Seiten abgebrunnen bis auf die Herrschaftliche Hofmühl.

1786 den 30. Oktober vor Allerheiligen ist in dem Herrschaftlichen Gastwirtshaus abends um 9 Uhr durch des Grafen CZERNY´SCHEN Leut in dem Böhmstall das Feuer ausgebrochen; ist das ganze Wirtshaus, Herrn Karl ALBERT sein Haus, Friedrich FRÄNCK, Matthias NIRSCHALK; Schuhmacher alle da in Asche verbrunnen.

Die Feuerhütten, Feuerleitern, Feuerhaken hat der ganze Markt zu erhalten, und ist schuldig, obachtsames Auge zu tragen.
1787 ist wiederum in dem Gastwirtshaus, in des Wirtes eigenem Stall das Feuer abends dem 5. November ausgekommen; ist aber solches durch gute Leut wiederum erhalten worden und ist beim Dach nichts ausgekommen.

Gott beschütze uns und der heilige FLORIAN.

Im Jahre 1794, den 21. Juni hat allhier im Markt SIERNDORF das Donnerwetter dreimal eingeschlagen, sind die Herrschaftlichen Hofstadln abgebrannt, wie auch die Stallung. Im Wirtshaus war es nur ein kalter Streich, sonst würde der ganze Markt in Asche Beleget.

Am 9. Juli 1849 sind bei uns die FRANZOSEN durchmarschiert. Da ist unser Markt SIERNDORF in Brand gesteckt worden und sind 32 Häuser abgebrannt. Bei denn Johann GRÜNDLING sein Haus, die Nummer 36, ist das Feuer gelegt worden und sind von des Lorenz KLAR sein Haus, die Nummer 34, bis zum Amtshaus, die Nummer 46, von der Müht an, die Nummer 7, bis zu des Andreas HUBER sein Haus, die Nummer 24, alle licht ausgebrannt.

Am 3 . Juli 1846 um 3 Uhr nachmittages brach eine fürchterliche Feuersbrunst aus, so dass in kurzer Zeit von 3/4 Stunden ein Raub der Flammen wurden nämlich die Häuser 15 bis 29 und 37 bis 45. Die Ursache dieser großen Feuersbrunst war ein 13jähriges Mädchen, das im Dienste des Josef STÖECKELMAYER stand, aus Bosheit mit einem Zündhölzchen die Scheuer des Hauses Nummer 21, welche nahe der übrigen Gebäude stand, anzündete.
Bei den Löscharbeiten dieses großen Schadensfeuers hat sich seine Durchlaucht Herr Fürst Josef zu COLLOREDO- MANNSFELD beteiligt und auch zur Linderung dieses Großen Unglücks vieles beigetragen.

Welche Vorschriften zur Verhütung von Feuersgefahrt, welche Maßregelung zur Unterdrückung eines entstandenen Feuers, welche Vorschriften nach gelöschtem Brande einzuhalten sind, bestimmt die FEUERLÖSCHORDNUNG vom Jahre 1870 bis 1874.
1888 hat die Marktgemeinde eine FEUERLÖSCHORDNUNG zu verfassen.
1888 erfolgt die Beratung über die GRÜNDUNG einer FEUERWEHR in der Marktgemeinde SIERNDORF.
1893 ERFOLGT DIE GRÜNDUNG DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR DER MARKTGEMEINDE SIERNDORF.